„More Than a Label“ ist eine Serie mit jenen Riotern, die Riot Unidos, unsere Mitarbeiter-Ressourcengruppe lateinamerikanischer Rioter, ausmachen. Mit Riotern aus aller Welt taucht „More Than a Label“ tief in die individuelle Identität ein, hebt die Vielfalt der Kulturen unter dem lateinamerikanischen Mantel hervor und feiert die Geschichten von Riotern, die dabei helfen, fantastische Erlebnisse für Spieler zu schaffen.


Fangemeinden waren für Priscila Queiroz schon immer von zentraler Bedeutung. Priscila wuchs in Rio de Janeiro auf und fühlte sich zu den Gemeinschaften, die sich um die Dinge herum gebildet hatten, die sie liebte – im Besonderen Star Wars und Gilmore Girls –, hingezogen. Wenn organisierte Gemeinschaften in Brasilien schwer zu finden waren, gründete sie sie einfach selbst.

„Ich bin schon mein ganzes Leben lang Fan von Dingen“, so Priscilla. „Ich war Teil des Teams, das 1999 die allererste Star-Wars-Convention in Brasilien, die JediCon, organisierte. Derartige Messen waren in Brasilien zu der Zeit noch nicht wirklich üblich. Das war der Moment, in dem mir klar wurde, welche Kraft solche Gemeinschaften haben und wie viel dein Leben sich ändern kann, wenn du Leute triffst, die deine Interessen und Leidenschaften teilen.“ 

Das Schaffen, Aufbauen und Unterstützen von Gemeinschaften hat sie während ihrer gesamten Laufbahn angetrieben. Erst zu Google und dann zu Riot. 

„Bei Google lag mein Fokus darauf, dem Markt dabei zu helfen, zu verstehen, wie digital geht. Eine Zeit lang war es schwer, Leute dazu zu bringen, sich Mobiltelefone zu kaufen“, sagte Priscila und lachte. „Ein Freund von mir wechselte von Google zu Riot und ich erinnere mich, wie er meinte: ‚Alter, das ist eine Firma, zu der du musst, weil hier die Community im Fokus steht. Sie steht im Mittelpunkt von allem, was sie machen. Du musst einfach hier arbeiten.‘“ 

Aus einem Treffen zu Mittag wurde ein Vorstellungsgespräch und Priscila wurde 2014 eine von São Paulo aus arbeitende Community-Managerin bei Riot. Sie wurde zu Senior Manager of Publishing und im Anschluss daran zu Head of Publishing in Brasilien befördert.

 

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Eine Liebe zu Brasilien

„Ich bin seit den letzten acht Jahren bei Riot tief in Brasilien verwurzelt“, so Priscila. „Das Leben in Brasilien ist im Moment sehr schwer, aber zur selben Zeit herrscht ein Gefühl der Widerstandsfähigkeit, ein Gefühl der Möglichkeit, das für die Menschen in Brasilien charakteristisch ist. Brasilien ist ein hartes Land. Es ist ein gewalttätiges Land. Es ist ein armes Land. Wir sind alle widerstandsfähig, aber die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, bringen die Menschen auch zusammen und schaffen Gemeinschaft.“ 

Wenn es um Gaming und den E-Sport geht, gehören die brasilianischen Fans zu den leidenschaftlichsten der Welt. Wenn LOUD bei VALORANT Champions spielt, dann rattert „Vamos!“ nur so durch den Chat. Für Priscila, und für Riot, ist für leidenschaftliche Spieler da zu sein das Ziel, das sie jeden Tag antreibt. 

„Die Spieler in Brasilien müssen viel Mühe aufbringen, um unsere Spiele spielen zu können“, erklärte Priscila. „Die Leute können sich nicht immer einen Gaming-PC leisten. Wir haben da einmal eine Umfrage unter ein paar unserer Spieler durchgeführt und ich erinnere mich an dieses eine Bild, das wir bekommen haben. Es war von einer Frau, die auf dem Boden saß. Ihr Laptop stand auf ihrem Nachttisch und ragte über die Kanten hinaus und ihre Maus war auf dem Fußboden. So sieht die Zielgruppe für unsere Spiele aus. Wir müssen die Mühen, die die Spieler auf sich nehmen, um spielen zu können, wertschätzen.“ 

Die Spieler aus Brasilien gehören seit Jahren zu den eifrigsten Unterstützern von Riot und wir sind so dankbar für all die Stunden, die die brasilianischen Fans darin investiert haben, unsere Spiele zu spielen, in Gemeinschaften mit anderen zu interagieren und sich alles vom E-Sport bis Arcane anzusehen. 

„Riot war der erste Publisher, der mit voller Präsenz nach Brasilien gekommen ist“, so Priscila. „Von Anfang an gab es ein komplettes Marketing-Team, ein Spieler-Support-Team und die ganzen anderen Teams, die erforderlich waren, um die Spiele von Riot im Land gut laufen zu lassen. Und die Spieler erkannten das und reagierten auf unsere Produkte mit Leidenschaft und Hingabe.“ 

Wenn man Englisch als Muttersprache spricht, dann sind Videospiele gewissermaßen von Natur aus auf einen zugeschnitten. Aber für Menschen, die in anderen Regionen aufgewachsen sind, ist es normal und frustrierend, nicht mit ihrer Fangemeinde interagieren zu können. Priscila kennt diese Frustration aus eigener Erfahrung. 

„Wenn du ein Fan bist und du leidenschaftlich bist und du nicht gesehen wirst, dann ist das hart“, sagte sie. „Ich weiß, wie es ist, wenn man im eigenen Land einfach kein offizielles Star-Wars-Shirt bekommt. Sich Spielzeug nicht leisten kann, weil es im Land extrem teuer ist. Manchmal sind Fans auf sich untereinander angewiesen, um Inhalte zu übersetzen, die nur auf Englisch verfügbar sind.“

 
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Schwerpunkt Nord-, Mittel- und Südamerika

Nach acht Jahren im Dienste des brasilianischen Publikums hat Priscila weiterhin so starke Auswirkungen auf Riot, dass sich ihr Einfluss über die Grenzen Brasiliens hinaus ausweitet. Kürzlich befördert deckt Priscila in ihrer neuen Rolle als Brand Manager of Entertainment, Riot Brand, und mit ihrer produktübergreifenden Strategie für den amerikanischen Doppelkontinent den ganzen Bereich von den Eiskappen im Norden Kanadas bis hin zur Südspitze Chiles ab. 

„Um mich auf die neue Rolle vorzubereiten, habe ich als Erstes damit angefangen, mich wirklich mit den anderen Regionen vertraut zu machen“, sagte Priscila. „Das meiste meines Wissens ist über Brasilien. Und jetzt arbeite ich mit anderen Region, ich erfahre mehr über sie und ich begreife schrittweise, wie sich Nord-, Mittel- und Südamerika miteinbeziehen lassen, um eng mit unseren globalen Teams zu arbeiten. Unser Ziel ist es, unseren Zielgruppen überall in Nord-, Mittel- und Südamerika bestmögliche Dienste zu leisten. Wir sind ein neues Team und wir haben ein paar schwere Herausforderungen vor uns, aber wir freuen uns sehr darauf, die Stimme des amerikanischen Doppelkontinents in Diskussionen mit internationalen Teams zu sein.“ 

Brasilien hat in Lateinamerika eine einzigartige Stellung inne. Die Auswirkungen der Kolonialisierung sind in jedem Land auf dem amerikanischen Doppelkontinent zu spüren und haben im Laufe der Zeit zu kulturellen Unterschieden geführt.

„Brasilien, obwohl es zu Lateinamerika gehört, hebt sich wegen des Sprachunterschieds ein wenig ab“, erklärte Priscila. „In jedem anderen Land in LATAM wird Spanisch gesprochen; wir sprechen Portugiesisch. Und das ist entscheidend, wenn es darum geht, wie unsere Kultur sich entwickelt hat.“

Die Kulturen in Lateinamerika sind von Land zu Land unterschiedlich, aber wenn die Sprache anders ist, dann sind die kulturellen Unterschiede umso größer. Gleichzeitig gibt es aber auch viele Gemeinsamkeiten zwischen Brasilien und dem Rest von Lateinamerika. 

„Lateinamerika, als großes Ganzes, hat viele gleichartige Schwierigkeiten durchgemacht“, so Priscila. „Wir haben es mit Diktaturen zu tun, mit Kolonialisierung. Und wir teilen uns auch diese brennende Leidenschaft für Spiele, für unsere Länder und die Region als Ganzes. Ich glaube, Lateinamerika ist insofern geeint, als wir Schwierigkeiten teilen, aber wir unterstützen uns auch gegenseitig und sind froh, wenn wir diese Schwierigkeiten überwinden.

 
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Erheben globaler Stimmen

Riot ist ein globales Unternehmen mit mehr als 20 Büros rund um den Globus. Das Unternehmen wurde aber in den USA gegründet und der Großteil unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist noch immer dort zu Hause. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns mehr und mehr auf die Förderung von Führungskräften auf der ganzen Welt, die dafür sorgen, dass unsere Produkte, unsere Botschaften und die Art und Weise, wie wir mit den Spielern interagieren, bestmöglich auf das weltweite Publikum abgestimmt sind. Ein Beispiel ist die Bezeichnung für die lateinamerikanische Kulturgemeinschaft.

Letztes Jahr hieß dieser Monat noch „Latinx Heritage Month“. Die US-Regierung nennt ihn „Hispanic Heritage Month“, eine weitere Bezeichnung mit einer komplizierten Geschichte. Riot Unidos, unsere aus lateinamerikanischen Riotern zusammengesetzte Gruppe für die soziale Inklusion von Riotern, hat sich dieses Jahr stattdessen für den Namen „Latin American Heritage Month“ entschieden.

Wir wollten sicherstellen, dass wir Begriffe verwenden, die für Rioter aus aller Welt bedeutungsvoll sind. Während wir dabei waren unsere Identität festzumachen, haben wir Fortschritte dadurch gemacht, dass wir Sprache, die im Einklang mit unseren Spielern und Riotern in Lateinamerika ist, verwendet und parallel unseren Fokus auf unser gemeinsames kulturelles Erbe beibehalten haben.

„‚Latinx‘ ist nicht wirklich ein Begriff, den wir hier in Brasilien verwenden“, erklärte Priscila. „Das ist ein US-orientierter Begriff und ich wusste gar nicht, dass er umstritten ist, weil er hier einfach nicht verwendet wird. Mir gefällt der Begriff „Latin American Heritage Month“ besser. Den ‚Latinx‘-Begriff assoziiere ich mehr mit den lateinamerikanischen Gemeinschaften in den USA und einer US-amerikanischen Sicht auf die Welt als mit Lateinamerika als Ganzes.“

Sprache entwickelt sich weiter und verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen hilft uns dabei, die besten Entscheidungen für ein globales Publikum zu treffen. Letztlich sind es die unterschiedlichen globalen Stimmen, die die Erfahrungen steigern, die sowohl für die Spieler in der Region als auch für Spieler aus aller Welt, die mit ähnlichen Erfahrungen vertraut sind, von Bedeutung sind.

Priscila ist, und war schon immer, eine Führungspersönlichkeit bei Riot. In ihrer neuen Rolle wird sie mit ihrer Perspektive dabei helfen, unsere globalen Marketing- und Unterhaltungsteams zu leiten und Millionen von Menschen in Nord-, Mittel- und Südamerika Zugang zu Fangemeinden zu verschaffen, und sie wird Riot weiterhin dazu antreiben, als wahrhaftig globales Unternehmen zu agieren.